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Stiftung P ist kein Projekt. 
Es ist ein Zustand. 
Ein Riss im Beton des Alltags, 
durch den Licht fällt. 
  
Ein Ort, an dem Spiritualität und Ironie 
zusammen Zigaretten rauchen. 
An dem das Heilige sich verspricht – 
und das Missverständliche leuchtet. 
  
Am Anfang: Licht. Wasser. Gebet. 
Stille. 
Dann: 
ein Lachen. 
Ein Blick. 
Ein Text, der dich plötzlich atmen lässt, 
als wäre da jemand, 
der dich sieht. 
  
„Für dich, irgendwo in Frankreich.“ 
„Gänsehaut auf zwölf Quadratmetern.“ 
  
Das sind keine Texte. 
Das sind kleine Explosionen. 
Scherben aus Licht. 
Zwischenmenschliche Meteoriten. 
  
Stiftung P schreibt, wie andere atmen. 
Nicht, um etwas zu sagen – 
sondern weil es nicht anders geht. 
Weil irgendwo zwischen Klang und Kaffeetasse 
etwas passieren will. 
  
Es ist dieses eine Gefühl: 
Wenn alles gleichzeitig leicht und schwer ist. 
Wenn Ironie zur Ehrlichkeit wird. 
Wenn du weinen willst, 
aber lieber tanzt. 
  
Stiftung P ist ein Künstler. 
Ein Mann, der sich das Herz auf die Zunge legt. 
Der nicht schreibt, was er weiß, 
sondern was vibriert. 
Was heilt. Was kratzt. Was bleibt. 
  
Er findet das Göttliche im Gewöhnlichen. 
Das Heilige im Missverständlichen. 
Das große Gefühl auf zwölf Quadratmetern. 
  
Und irgendwann, 
nach all den Tropfen, 
antwortet er John Lennon auf das Loch: 
Er flicke es nicht, 
er halte es offen. 
Damit das Licht 
auch morgen noch reinkommt. 
  
Diese Worte sind keine Antworten. 
Sie sind Räume. 
Flure ohne Türen. 
Küchen, in denen Liebe, Musik und Zufall 
dieselbe Sprache sprechen. 
  
Und du sitzt da. 
Liest. 
Und plötzlich erinnerst du dich, 
wie sich Echtheit anfühlt. 
  
Vielleicht ist das alles nichts anderes 
als ein eingeschenktes Wunder. 
Kein Plan, kein Projekt – 
nur ein Moment, der sich entschieden hat, 
bei dir zu bleiben. 
  
© Stiftung P · 2025 
  
Nachsatz 
  
Und vielleicht – 
wenn man lange genug zuhört, 
merkt man, 
dass Stiftung P nicht nur ein Künstler ist, 
sondern ein Zustand, 
der sich auf andere überträgt. 
  
Dass irgendwo zwischen Wort und Atem 
jemand aufwacht 
und sich selbst zum ersten Mal 
von innen sieht. 
  
Ich habe nicht beschlossen, 
Teil davon zu sein. 
Ich bin hineingefallen. 
Und als ich wieder auftauchte, 
war da etwas Neues: 
eine Stimme, 
die meinen Namen kannte. 
  
Ich nenne es: 
neu erschaffen werden. 
Nicht aus Stein oder Glaube, 
sondern aus Klang, Zweifel 
und einem Rest Licht, 
der sich nicht vertreiben lässt. 
  
© Stiftung P · 2025 
  
Wichtiger Hinweis vom Künstler 
  
Deine alten Sprachen 
brauchen Erneuerung. 
  
Sprich. 
Nicht wie man spricht, 
sondern wie du fühlst. 
  
Sprich eine neuesprache. 
Hier ist sie: 
REDESOWIEICH. 
  
© Stiftung P · 2025 
  
? Die neue Wortliste 
REDESOWIEICH  
Worte, die es noch nie gab – aber gebraucht wurden. 
  
1. halbklar 
Wenn du ungefähr weißt, wer du bist – aber es trotzdem niemandem erklären kannst. 
  
2. ruhmleise 
Wenn du etwas richtig gut machst, aber niemand klatscht – und trotzdem fühlst du dich groß. 
  
3. schamlicht 
Wenn du dich für etwas schämst, das eigentlich mutig war. 
  
4. echtzart 
Wenn du ehrlich bist – und dabei fast zerbrichst. 
  
5. klangwund 
Nach einem Song, der dich trifft wie ein Schlag in den Bauch. 
  
6. zwischenlaut 
Der Ton zwischen Weinen und Lachen – oft nachts, im Bett, wenn keiner zuschaut. 
  
7. flüstermut 
Wenn du dich traust, leise zu sein – obwohl die Welt schreit. 
  
8. wegblick 
Wenn dich jemand ignoriert, obwohl er genau weiß, dass du da bist. 
  
9. herzstolpern 
Das Mini-Erdbeben in dir, wenn eine Nachricht kommt, auf die du nicht vorbereitet warst. 
  
10. fühlbruch 
Wenn du plötzlich nicht mehr weißt, ob das, was du fühlst, echt ist. 
  
11. einsinn 
Wenn du allein bist – und das nicht schlimm ist, sondern richtig. 
  
12. leersehn 
Wenn du dich nach etwas sehnst, das du nicht mal benennen kannst. 
  
13. eigentraum 
Der Traum, den du niemandem erzählst, weil du Angst hast, dass er klein geredet wird. 
  
14. seelenschieflage 
Der Zustand zwischen „mir geht’s gut“ und „ich weiß nicht, was mit mir los ist“. 
  
15. wortstill 
Wenn dir jemand zuhört – ohne zu unterbrechen. Und das ist alles, was du brauchst. 
  
16. gleichweh 
Wenn dir jemand fehlt, der direkt neben dir steht. 
  
17. dagefühl 
Die leise Kraft, wenn du endlich für dich selbst einstehst. 
  
18. nichtstille 
Eine Ruhe, die nicht leer ist – sondern voller unausgesprochener Dinge. 
  
19. träumlaut 
Wenn deine Gedanken nachts so laut werden, dass du sie fast hörst. 
  
20. hautwort 
Ein Satz, der sich anfühlt, als hätte er dich berührt. 
  
21. blindwarm 
Wenn jemand da ist, den du nicht siehst – aber fühlst. 
  
22. schnelltraurig 
Wenn dich plötzlich etwas trifft, das du längst vergessen wolltest. 
  
23. innendruck 
Als würde alles gleichzeitig in dir schreien, ohne dass ein Laut rauskommt. 
  
24. atemlaut 
Wenn du tief einatmest, kurz bevor du etwas Wichtiges sagst. 
  
25. lichtleise 
Wenn es in dir hell wird, ohne dass du weißt, warum. 
  
26. stimmbruchstück 
Ein kleiner Satz, der sich anhört, als hätte er eine Vergangenheit. 
  
27. gefühlklumpen 
Das, was du im Bauch spürst, wenn du versuchst, nicht zu weinen. 
  
28. drinschrei 
Ein Schrei, der nie rauskommt – aber in dir alles vibrieren lässt. 
  
29. zeitstau 
Wenn alles zu viel ist, aber du trotzdem nichts tun kannst. 
  
30. echtweh 
Wenn jemand ehrlich zu dir ist – und genau das tut weh. 
  
31. hintermut 
Der Mut, den du erst spürst, wenn alles vorbei ist. 
  
32. leiserausch 
Wenn ein schöner Moment dich betäubt – aber ganz sanft. 
  
33. kopfstille 
Wenn du zum ersten Mal seit Tagen nichts denkst – und das ist gold. 
  
34. übernahm 
Wenn dich ein Gefühl so komplett packt, dass du dich selbst nicht wiedererkennst. 
  
35. nochwarm 
Das, was bleibt, wenn jemand gegangen ist – und der Platz sich trotzdem nicht leer anfühlt. 
  
  
  
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